HISTORIE

Taijiquan (太极拳) entwickelte sich in China und hat seinen Ursprung in der daoistischen Trainingskultur (Inneres Training = Neidan Praxis). Es wurde traditionell in Klöstern unterrichtet und weitergegeben.

Taijiquan Yang Tradition

GM Yang Luchan (1799-1872)

Gründer des Yang Stil

GM Yang Banhou (1837-1892)

Sohn von Yang Luchan

GM Yang Jianhou (1839-1917)

Sohn von Yang Luchan

GM Yang Zhengfu

(Yang Cheng-fu) (1883-1936)

Als Enkel von Yang Luchan (Begründer des Yang Stil) und Sohn von Yang Jianhou war er einer der hochrangigen Meister der Yang Stil Tradition im letzten Jahr­­­hundert und entwickelte die Taiji 108 Langform (1931) in Shanghai.

GM Zheng Manqing

(Cheng Man-ching) (1902-1975)

War einer der meist entwickelten/besten Schüler von GM Yang Zhengfu, auch bekannt als der „Master of Five Excellences“ (Kalligraphie, Malerei, Poesie/ Dichtkunst, Taiji und Medizin). Er verkürzte die Langform auf 37 Bilder (Kurzform genannt), um die Taiji Form schneller erlern- und unterrichtbar zu machen.

GM Huang Xingxian

(Huang Sheng-Shyan) (1910-1992)

Wurde als der am weitesten entwickelte Schüler von Meister Zheng gesehen. Er gilt als einer der hochrangigsten Meister der vergangenen Lehrergeneration und verfeinerte die Kurzform von Meister Zheng, unterteilte diese in 5 Sektionen, die unabhängig voneinander geübt werden können. Er systematisierte die 18 Push Hands Pattern (Tuishou) und integrierte die Sanfeng Kuaiquan (Quick Fist), als eine schnelle Übungsform, wie sie früher im Yang Stil praktiziert wurde. Auch er war Arzt für Chinesische Medizin.

Patrick A. Kelly

Praktiziert/trainiert Taiji und Meditation über 45 Jahre in der Daoistischen, Yogi und Sufi Tradition und ist der einzige Nicht-Chinese der als „Indoor student“ von Meister Huang Xingxian aufge­nom­men wurde. Er unterrichtet ein weltweites Netzwerk von über 100 Instruktoren, die wiederum tau­sen­de von Schülern unterrichten. Aktuell unterrichtet er in seiner Schule „9clouds studio“ in Shanghai & Zürich.

Taijiquan Tradition

Historisch wird dem Ursprung des Taijiquan folgende Geschichte zugrunde gelegt:

Angeregt durch den Kampf zwischen einer Schlange und einem weißen Kranich entdeckte der daoistische Mönch Zhang Sanfeng (im 13. Jahrhundert) die Prinzipien der inneren Kampfkünste in den Wudang-Bergen. Diese inneren Kampfkünste (auch das Taijiquan) wurden einige Jahrhunderte in den daoistischen Klöstern der Wudang-Berge weitergegeben, entwickelt und tradiert. Wang Zongyue soll ein bekannter Schüler von Zhang Sanfeng gewesen sein und ihm wird als Autor der Taiji Klassiker „T’ai Chi Treatise“ zugesprochen. Im 15. Jahrhundert soll er - als Wudang-Mönch herumreisend - im Dorf Chenjiagou gebeten worden sein, seine Kampfkunst weiterzugegeben und gab so den Anstoß zur Gründung des Chen Stils.

In der Familie Chen wurde Taijiquan zunächst nur familienintern, später auch außerhalb der Familie weitergegeben, wodurch es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstmals an einen Außenstehenden unterrichtet wurde. Chen Changxing (1771-1853) akzeptierte Yang Luchan (1799-1872) als Schüler im inneren Kreis der Familie. Yang Luchan entwickelte das Gelernte weiter und wurde zum Begründer des Yang Stils. Er war die erste Person, die seine Kunst „Taijiquan“ nannte und als unbesiegbar galt. Die Aufzeichnungen im kaiserlichen Palast zeigen, dass als Yang dort lebte und seine Kunst die hohen Beamten so beeindruckte, dass einer von ihnen Gedichte schrieb, welche die Kunst des Yang mit dem Konzept des Taijiquan in Verbindung brachten.

Die Weiterverbreitung des Taijiquan außerhalb der Chen Familie begann durch Yang Luchan, auf den sich das heute weltweit am weitesten verbreitete Yang Taijiquan begründet. Durch seine beiden Söhne Yang Banhou (1837-1892) und Yang Jianhou (1839-1917) sowie dessen Enkel Yang Zhengfu (1883-1936) wurde das Yang Taijiquan sehr berühmt. (siehe oben)

Yang-Stil nach Meister Zheng Manqing (Cheng Man-ching)

Zheng Manqing (1902-1975) war einer der am weitesten entwickelten Schüler in der traditionellen Yang Linie von GM Yang Zhengfu. Mit der Genehmigung von Chen Weiming (1881-1958), dem ältesten Meisterschüler von Yang Zhengfu und dessen Vater Yang Jianhou, entwickelte er die Kurzform (37er Form) des Yang Taijiquan. Seine fortgeschrittensten Schüler waren M. Huang Xiangxian (1910-1992), M. Liu Siheng (?-?), M. Benjamin Pang Jeng Lo (1927-2018), M. Chu Hongping (1917-2006), Hsu Yee Chung (1921-), Song Zhijian (1910-2000), T.T. Liang (1900-2002), Dr. Tao Pingsiang (1919-2006) und William C.C. Chen (1933-).